Kraniche fühlen sich bei uns auf der Durchreise heimisch. Im Herbst sind vor allem im Norden des Landes große Schwärme dieser wundervollen Vögel auf den abgeernteten Feldern zu sehen. Oft verschwimmt ihre beeindruckende Silhouette im herbstlichen Nebel, aber ihre durchdringenden Schreie lassen keinen Zweifel an ihrer Anwesenheit.
Als meine Vormütter oder -väter den Kranich 1888 als Wappentier etabliert haben, war er das Symbol wachsamer Fürsorge und bürgerlicher Verantwortung:
„Zur Nachtzeit stellen die Kraniche Wachen aus, die mit einem Fuß einen kleinen Stein hochhalten. Lassen sie ihn schlafmüde fallen, so wird ihre Unachtsamkeit offenbar. Die anderen Kraniche schlafen, von einem Fuß auf den anderen wechselnd, den Kopf unter einem Flügel geborgen.“
Schon lange vor dieser Zeit galt der Kranich in vielen Kulturen als Glücksbote und gutes Omen: Im Bhutan werden sie "Himmelsvögel" genannt und tragen die Seelen der Verstorbenen in den Himmel. In Japan bekommt derjenige, der 1000 Origami-Kraniche faltet von den Göttern einen Wunsch erfüllt, weshalb dort auch heute noch zu Geburtstagen und Hochzeiten ein Papierkranich überreicht wird. Und der einzigartige Tanz der Kraniche wird von Priesterinnen in Korea und Hokkaido als lebensspendendes Ritual nachgeahmt. Wachsamkeit ist gerade dann wichtig, wenn aus allen Ecken der Gesellschaft die Populisten versuchen, ihre spaltenden Gedanken ins Volk zu bringen und damit ihren Einfluss zu mehren.
Also steckt für uns einiges an Symbolik und Wünschen in der kleinen Stickerei, die viele unserer Stücke haben.
Wir wünschen dir von Herzen Glück und ein langes Leben, und pass gut auf auf dich und alles, was dir wichtig ist.